Die häufigsten Rechtschreibfehler vermeiden: Teil 2

Eine einwandfreie Ausdrucksweise ist in vielen Bereichen des Berufslebens nicht nur eine Option, sondern ein Muss: Fehlerfreie Texte und Nachrichten schaffen Vertrauen, beweisen Professionalität und bringen die positiven Eigenschaften Ihres Unternehmens besser zur Geltung.

Um Ihnen dabei zu helfen, allfällige Unsicherheiten zu beseitigen, stellen wir in dieser dreiteiligen Reihe die häufigsten Rechtschreibfehler der deutschen Sprache vor.

Die häufigsten Rechtschreibfehler vermeiden: garnicht oder gar nicht, sowie oder so wie, zurecht oder zu Recht, etc.
Wir zeigen Ihnen, wie Sie die bekanntesten Fallen der deutschen Sprache vermeiden können.

Zusammen oder getrennt, gross oder klein: Wann wird welche Schreibweise verwendet?

«garnicht» und «gar nicht»
«Gar» half früher zur Verstärkung von vielen Adjektiven: Das war gar lustig. Auch hier dient das «gar» zur Verstärkung von «nicht» und wird deshalb immer getrennt geschrieben: «gar nicht».

Hier eine Merkhilfe: Gar nicht wird gar nicht zusammengeschrieben.

«sowie» und «so wie»
«Sowie» hilft bei Aufzählungen: Ich habe Eier, Mehl und Zucker sowie Hefe gekauft.
«So wie» verwendet man bei Vergleichen: Wir machen es so wie immer.

«zurecht» und «zu Recht»
«Zu Recht» verwendet man im Sinne von «berechtigterweise»: Er wurde zu Recht verurteilt.
«zurecht» wird nur in Verbindung mit einem Verb benutzt: Ich habe ihn zurechtgewiesen. Ich komme allein zurecht.

«zurzeit» und «zur Zeit»
«Zurzeit» beschreibt etwas, das jetzt gerade passiert: Ich bin zurzeit in Italien.
«Zur Zeit» schreibt man, wenn eine bestimmte Zeit gemeint ist: Zur Zeit Goethes.

«indem» und «in dem»
«indem» beschreibt die Art und Weise, wie man etwas macht: Ich starte die Waschmaschine, indem ich auf die grüne Taste drücke.
«in dem» hingegen sagt aus, wo sich etwas oder jemand befindet: Das Auto, in dem wir gerade sitzen, gehört meinen Eltern.

«genauso» oder «genau so»
«Genauso» ist ein Adverb und bedeutet «auf (exakt) die Art und Weise» oder «ebenso»: Lisa hat genauso viel gelernt wie Marie.
«Genau so» wird im Sinne von «exakt so und nicht anders» verwendet, also wenn die Art und Weise, in der etwas geschieht, durch das «genau» näher beschrieben wird: Lisa hat genau so viel gelernt, wie ihre Lehrerin es ihr empfohlen hat.

Hier gilt die folgende Regel: Liegt die Betonung auf dem «so», schreibt man den Begriff getrennt: genau so. Liegt die Betonung auf dem «nau», wird er zusammengeschrieben: genauso.

«sodass» und «so dass»
«Sodass» und «so dass» sind Konjunktionen, die zwei Sätze miteinander verbinden, um einen Zweck oder eine Folge anzugeben. Der Duden empfiehlt zwar die Schreibweise «sodass», ausnahmsweise sind hier aber beide Varianten korrekt: Er arbeitete Tag und Nacht, so dass/sodass er krank wurde. Wichtig ist einzig, dass Sie sich für eine Schreibweise entscheiden und diese konsistent beibehalten.

Aber Vorsicht! Nicht verwechseln mit: Er arbeitete so, dass er krank wurde. In diesem Fall wird mit «so, dass» eine Art und Weise ausgedrückt. Hier muss man die beiden Wörter immer mit einem Komma trennen.

«Tanzen» oder «tanzen»
Verben werden normalerweise kleingeschrieben: Ich mag es, zu tanzen.
Wird der Infinitiv des Verbs, also die Grundform, jedoch wie ein Nomen verwendet, schreibt man das Verb gross: Meine Lieblingsbeschäftigung ist Tanzen.

«Abend» und «abends»
Da «Abend» ein Nomen ist, wird es immer grossgeschrieben: Ich trinke jeden Abend eine Tasse Tee.
Das Wort «abends» ist hingegen ein Adverb und wird daher klein geschrieben: Ich mache mir jeweils abends eine Tasse Tee.

«des Weiteren» oder «des weiteren»
Bis zur Rechtschreibereform 1996 waren beide Formen richtig. Seither gibt es aber nur noch eine korrekte Schreibweise: des Weiteren.

«Herzlich Willkommen» oder «Herzlich willkommen»
Das Wort «willkommen» ist in diesem Fall ein Adjektiv. Dies kann man überprüfen, indem man die «Wie»-Frage stellt: Wie sind meine Kunden? Sie sind herzlich willkommen. Somit schreibt man «willkommen» hier immer klein.
«Willkommen», wird nur grossgeschrieben, wenn daraus ein Nomen wird: Ein herzliches Willkommen an alle Gäste. Hier kann man nach «Was?» fragen: Was wünsche ich meinen Gästen? Ein herzliches Willkommen.

Keine Zeit für ein zweites Durchlesen? Gerne prüfen wir Ihre Texte auf Rechtschreibung, Grammatik und Interpunktion.

Den ersten Teil verpasst? Translingua folgen und nachlesen.