Kommaregeln: Das muss man beachten

Die richtige Kommasetzung sorgt oft für Unsicherheiten. Dabei ist es gar nicht so schwierig, Kommas richtig zu setzen. Welche Grundregeln man beachten muss und wie man in Zukunft unliebsame Fehler in der Kommasetzung vermeiden kann, erklärt dieser Artikel.

Translingua_Übersicht_Kommaregeln
Missverständnisse vermeiden mit korrekt gesetzten Kommas.

Komma in Aufzählungen
Möchte man in einem Satz mehrere Dinge, Tätigkeiten oder Personen aufzählen, so trennt man diese mithilfe von Kommas. Nur vor einem «und» und einem «oder» steht kein Komma.

Ein Beispiel für eine Aufzählung ist: «Ich trinke Kaffee, esse Kuchen, lese ein Buch und höre Musik

Übrigens setzt man auch dann ein Komma, wenn zwei Hauptsätze aneinandergereiht werden, da diese in gewisser Weise auch «aufgezählt» werden. Dies ist vor allem dann relevant, wenn kein Bindewort (z. B. «und») die beiden Sätze verbindet. Ein Beispiel für zwei aneinandergereihte Hauptsätze (auch Satzreihe genannt): «Wir haben Ferien, wir geniessen das traumhafte Wetter.»

Komma vor dem Nebensatz
Nicht nur in einer Satzreihe, die aus zwei Hauptsätzen besteht, kommt ein Komma zum Einsatz. Auch ein Satzgefüge, welches einen Hauptsatz und einen Nebensatz beinhaltet, benötigt eines. Dabei hat das Komma zusätzlich die Aufgabe, die Sätze voneinander abzugrenzen.

Es spielt dabei keine Rolle, ob der Nebensatz mit einer Konjunktion, zum Beispiel «wenn», «weil», «aber», «dass», eingeführt wird oder ob es sich um einen Relativsatz handelt, der mit «welcher», «welche», «welches» oder mit «der», «die», «das» beginnt.

Zur Veranschaulichung:

«Ich lese ein Buch, weil es interessant ist

Der Nebensatz «weil es interessant ist» wird mit einer Konjunktion («weil») eingeleitet. Vor der Konjunktion steht ein Komma.

«Ich lese ein Buch, das interessant ist

«Ich lese ein Buch, in dem interessante Thesen stehen.»

Die Nebensätze «das interessant ist» sowie «in dem interessante Thesen stehen» sind beides Relativsätze. Sie beziehen sich auf das Subjekt im vorangegangenen Hauptsatz und können nicht alleine stehen. Das macht sie zu Nebensätzen, welche mit einem Komma vom Hauptsatz abgetrennt werden müssen.

Übrigens gibt es eine Vielzahl von weiteren Nebensatzarten, auf die dasselbe zutrifft. Fügt man Nebensatz und Hauptsatz aneinander, so müssen diese zwangsläufig durch ein Komma voneinander getrennt werden, es sei denn, man verwendet Bindewörter wie «und» oder «oder».

Komma nach wörtlicher Rede
Nach der wörtlichen Rede setzt man ein Komma, welches die Aussage vom eigentlichen Satz trennt. Dies trifft sowohl auf die direkte als auch auf die indirekte Rede zu.

Ein Beispiel für die direkte Rede: «Komm nach Hause», sagt die Mutter.

Ein Beispiel für die indirekte Rede: Er soll nach Hause kommen, sagt die Mutter.

Komma bei Einschüben
Möchte man eine Information zu einem Satzglied hinzufügen, ohne einen kompletten Nebensatz zu bilden, kann man dies mithilfe eines Einschubs machen. Damit der Einschub klar von den anderen Satzgliedern getrennt wird, setzt man ein Komma.

Ein Beispiel für einen Einschub: «Matteo, der neue Nachbar, mäht den Rasen.» Der Einschub «der neue Nachbar» wird mithilfe von zwei Kommas abgegrenzt, sodass klar bleibt, welche Satzteile zum Hauptsatz gehören.

Häufige Fehler bei der Kommasetzung
Es gibt Fehler bezüglich der Kommasetzung, die man immer wieder beobachten kann. Nachfolgend sind die gängigsten Fehler mit einem Beispiel in der korrekten Schreibweise aufgeführt.

  • Komma bei «ohne», «als» und «ausser»: «Er ging nach draussen, ohne die Türe zu schliessen
  • Kein Komma bei «sowohl … als auch»: «Sie mag sowohl Kaffee als auch Tee
  • Komma bei «je … desto»: «Je mehr man bestellt, desto höher ist der Mengenrabatt
  • Komma bei «nicht nur …, sondern auch»: «Die Kunstsammlung ist nicht nur umfangreich, sondern auch sehr gut dokumentiert.»
  • Komma bei Erläuterungen, wie «zum Beispiel», «also», «vor allem»: «Balkonpflanzen, zum Beispiel Geranien, brauchen regelmässig Wasser

Fazit
Mit korrekt gesetzten Kommas betonen Sie Ihre Kompetenz, verbessern den Lesefluss und vermeiden Missverständnisse. Dabei gibt es einige Regeln zu beachten. Glücklicherweise sind diese so klar, dass man sich mit ein wenig Übung schnell eine korrekte Schreibweise aneignen kann.

Keine Zeit für Kommasetzung? Gerne prüfen wir Ihre Texte auf Rechtschreibung, Grammatik und Interpunktion.